Überblick Amiga Classic


AmigaDE / AmigaAnywhere®

Der Amiga der nächsten Generation wird eine reine Software-Lösung sein, die nach dem Willen seiner Macher, Amiga Inc., auf der unterschiedlichsten Hardware laufen soll. Hierzu wird das Konzept eines virtuellen Prozessors (VP) genutzt, womit die Erstellung von Programmen und des Betriebssystems selbst prozessorunabhängig wird. AmigaDE liegt das Betriebssystem Elate der Tao-Group, England, zu Grunde. AmigaDE soll skalierbar und damit auf Handys, PDAs, Desktop-Computern und anderen Geräten einsetzbar werden.

AmigaDE wird durch das AmigaOS ergänzt werden, welches ab der Version 5 als Server für die unterschiedlichen AmigaDE-Applikationen und -Geräte dienen wird. Zur Zeit wird das AmigaOS zunächst auf PPC-Prozessoren portiert (Version 4), um dem Betriebssystem eine zeitgemäße Hardware-Grundlage zu bieten.

In der Entwicklung des AmigaDE hat es in den letzten beiden Jahren einige finanziell bedingte Verzögerungen gegeben, - weder das AmigaDE noch die für das Jahr 2000 angekündigten Erweiterungen des Amiga SDK sind bis zum Ende des Jahres 2002 erschienen.

Erhältlich sind bisher eine Reihe von Spielen und der Player AmigaAnywhere®, der es erlaubt, die genannten Spiele auf unterschiedlicher Hardware laufen zu lassen (Online-Shop von Amiga Inc.). Die Zusammenarbeit mit einer Reihe von Partnern ist angekündigt.

Die Entwicklung des AmigaOS 4.0, dem Betriebssystem für auf PPC basierende Amigas, wurde zwischenzeitlich an Hyperion Entertainment abgegeben. Softwarekompatibilität zu alter 68k-Software wird über einen JIT-Compiler (siehe Petunia Projekt) gewährleistet werden. Hyperion Entertainment hat sich bisher mit der Portierung von Spielen für Windows auf AppleOS, Linux und AmigaOS hervorgetan.

Eyetech, England, wird in den nächsten Wochen verschiedene AmigaOne-Modelle herausbringen. Hierbei handelt es sich um den AmigaOneG3-SE, der mit einer festverlöteten G3/600 MHz-CPU ausgestattet ist, und um den AmigaOne-XE, welcher mit G3- bzw. mit G4-PPC-CPUs ausgeliefert werden wird.

Ebenfall im Gespräch ist die Firma Genesi, einem Zusammenschluß der Frankfurter bplan-GmbH und von Thendic-France, deren Pegasos ein mit G3- bzw. G4-Prozessorkarten bestücktes microATX Mainboard ist. Der Pegasos I wird derzeit von Genesi in kleiner Stückzahl (ca. 400) mit dem Betriebssystem MorphOS ausgeliefert, unter welchem AmigaOS 3.x-Software lauffähig ist. Ein Pegasos II soll entwickelt werden und im September 2003 zur Verfügung stehen. Eine Anpassung des zukünftigen AmigaOS 4.0 an den Pegasos ist nicht gesichert.


© 2000-2003 Jürgen Lange